Die Zürcher Prozesse
Sieben Sitzungen am 3., 4., 5. Mai 2013
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Worum es ging
„Die Weltwoche“: Seit 80 Jahren ist sie aus dem Schweizer Journalismus nicht mehr wegzudenken. Für die einen ist sie die letzte Bastion gegen den linken Mainstream, seit Roger Köppel das Blatt 2001 neu ausgerichtet hat. Andere halten sie für ein Hetzblatt und verkapptes Parteiorgan der SVP, das man vernünftigerweise mit Nichtbeachtung strafen sollte. Milo Rau macht der Weltwoche den Prozess – im Theater. „Die Zürcher Prozesse“ nehmen die Debatte um die umstrittenste Zeitschrift der Schweizer Pressegeschichte zum Anlass, die Akteure einer polarisierten Gesellschaft auf die Bühne zu bringen. Eine Comédie humaine der Schweiz, ein Rückblick auf zwei Jahrzehnte gesellschaftlicher Auseinandersetzungen – denn letztlich wird dieser Prozess ja schon seit Jahren ausgefochten. Es steht Grundrecht gegen Grundrecht, die Pressefreiheit gegen den Schutz von Minderheiten in einer direkten Demokratie und einem föderalistischen Staat wie der Schweiz. Drei Tage lang, in fünf Sitzungen, verhören echte Anwälte echte (Zeit-)Zeugen und Experten.
Eine Produktion des IIPM–International Institute of Political Murder in Koproduktion mit dem Theater Neumarkt und dem Migros-Kulturprozent. Unterstützt durch die Otto Gamma Stiftung und die Ernst Göhner Stiftung.
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Wer dabei war
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Regie:
Milo Rau
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Bühne:
Anton Lukas
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Musik:
Sounddesign: Jörg Baudisch
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Video:
Kamera/Dokumentation: Markus Tomsche
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Dramaturgie:
Julia Reichert - Recherche und Casting: Eva-Maria Bertschy - Fachberatung: Rolf Bossart
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Regieassistenz:
Anja Schulthess
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Theater Neumarkt // Markus Tomsche // Studio Achermann
Hinter der Bühne
Bilder:
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Pressestimmen
„Das Ganze hat eine erstaunliche inhaltliche Dichte und beträchtlichen Unterhaltungswert. So erweist sich die Form einer Gerichtsverhandlung, in der ja auch die Ursprünge der antiken Rhetorik liegen, durchaus als bühnentauglich. Streng begrenzte Redezeiten sorgen für Ordnung, ein funktionales Bühnenbild suggeriert die Atmosphäre eines Gerichts, die juristischen Gepflogenheiten sind der Theaterwelt angepasst.“ (NZZ) „Exakt das macht die ‚Zürcher Prozesse‘ so spannend: dass der Regisseur und seine Crew es verstanden haben, die Front nicht als eine gerade Linie auf der Bühne abzustecken. Sondern sie umsichtig und listig, der heutigen Wirklichkeit entsprechend, als ein verschlungenes Ornament im ganzen Saal ausgelegt haben.“ (nachtkritik.de)
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