
Brecht frisst! Brecht tanzt!! Brecht verklärt sich!!!
ZHdK-Bachelor-Inszenierungen
15. Mai 2012
Theatersaal

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Worum es ging
„Ich habe den Schädel voll Neuem. Jetzt gehe ich aufs Ganze los ...!” schreibt der junge Brecht – noch ganz Bürgerschreck, noch nicht grösster Dichter des 20. Jahrhunderts. Zwei junge Regisseure der ZHdK nehmen seine frühen Stücke als Vorlage, als Material und Waffe und richten sie auf das Hier und Jetzt. Philippe Heule erzählt mit „Trommeln in der Nacht” das Heimkehrerdrama als Liebesgeschichte in den Wirren einer Zeit voller Umbrüche, voller Krisen. Miriam Walther wendet den bösen, den asozialen, den „ungeheuren Genüssling” und Frauenverschwender „Baal” gegen sich selbst, und denkt so über Geschlecht und Rollenbilder nach.
Trommeln in der Nacht
Die Geschichte ist eine Liebesgeschichte erzählt in Revolutionswirren oder eben Wirren der Zeit voller Umbrüche; zwischen Kriegen, Systemen, Parteien, inmitten der Krise, inmitten einer unzufriedenen, uneinigen Gesellschaft, inmitten einer durch Propaganda völlig paranoid gewordenen Gesellschaft.
BAAL
Ein mittelgutes unberechenbares Rauschtheater.
Baal ist böse, Baal ist asozial, Baal ist gemein. Er frisst tanzt und verklärt sich. Brecht selbst beschrieb die Hauptfigur seines Dramas als „ungeheuren Genüssling” und „maitollen Burschen mit unsterblichem Gedärm”. Ein Arschloch, das Frauenherzen bricht, andere in den Tod treibt und zu letzt selbst tötet. Ein egoistischer Mann, der in dieser Inszenierung von einer Frau gespielt wird. Denn was bedeuten Geschlecht und Rollenbilder heute noch? Was ist eine Frau, was ein Mann? Kann eine Frau nicht böse, asozial und gemein sein? Kann ein Mann nicht unsterblich lieben?
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Wer dabei war
Auf der Bühne
- Janina Kutschan
- Linda Lienhard
- Michèle Breu
- Roger Bonjour
- Felician Hohnloser
- Tobias Bienz
- Claudio Gatzke
- Sophie Hutter
- Bianca Kriel
- Rahel Sternbeg
- Patrick Balaraj Yogarajan
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Regie:
Philippe Heule und Miriam Walther
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Ausstattung:
Corrado Dick und Moira Gilléron
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Dramaturgie:
Elias Gross und Sinja Marie Krüger
Hinter der Bühne
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