Publikumsbeschimpfung
7. Oktober 2010
Theatersaal
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Worum es ging
„Sie werden kein Spiel sehen. Sie werden hier nichts sehen, was Sie nicht schon gesehen haben“, so die Vorrede zu Peter Handkes Skandalstück aus dem Jahre 1965. Es gibt vor, gar kein Theaterstück zu sein. Stattdessen wird das Spiel mit der Provokation auf die Spitze getrieben. Handkes Stück, mit dem er vor 40 Jahren den Nerv der Zeit traf und sowohl das tradierte Theater wie dessen etabliertes Publikum aufs Korn nahm, sucht nach dem, was per Definition auf dem Theater unmöglich ist: dem wahren Moment, dem Unmittelbaren, dem Unverstellten. „Wir sind keine Darsteller. Wir stellen nichts dar. Wir stellen nichts vor.“ So wird die Wirklichkeit für das Theater durch Sprache zurückgewonnen. „Die Bühne ist keine Welt, so wie die Welt keine Bühne ist.“ Und es gelingt, die Lücke zwischen der Wahrnehmung und der Wirklichkeit durch Sprache wenigstens für den Moment zu schliessen.
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Wer dabei war
Auf der Bühne
- Katarina Schröter
- Malte Sundermann
- Franziska Wulf
- Sigal Zouk
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Regie:
Laurent Chétouane
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Bühne:
Patrick Koch
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Küstüme:
Imke Schlegel
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Dramaturgie:
Britta Kampert
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Regieassistenz:
Paulus Brügmann
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Bühnenassistenz:
Gabriela Neubauer
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Dramaturgieassistenz:
Daniel Lerch
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Hospitanz:
Elia Hasenfratz
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Theater Neumarkt // Studio Achermann // Adrian Ehrat // Paulus Brügmann
Hinter der Bühne
Bilder:
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Pressestimmen
„Die vier Darsteller stellen sich frontal an der Bühnenkante auf und werfen, noch immer im kaum angehobenen Ton, lächelnd und in aller Ruhe, den Zuschauern Schimpfwörter an den Kopf. Es ist noch immer keine Provokation, nur Ausdruck für Unmittelbarkeit und Sprachbild für die Nähe, die beinahe zwei Stunden in höchster gegenseitiger Aufmerksamkeit zwischen Spielern und Publikum entstanden ist. Es ist eine glänzende, präzise und texttreue Inszenierung.“ (Neue Luzerner Zeitung, 09.10.2010)
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